Unser Alltag nach Corona – wie unser Leben im Jahr 2021 aussehen wird.

Unser Alltag nach Corona – wie unser Leben im Jahr 2021 aussehen wird.

Gestern habe ich mir, aus gegebenem Anlass, meinen allerersten Blog Artikel wieder durchgelesen. Da ging es um mein Wort für 2020. Ich wählte das Wort TUN.

Es ging um TUN bzw. NICHTS TUN. 

Tja was soll ich sagen. Das Universum hat mich erhört.

Es hat uns den Corona Virus nach Österreich gebracht, und auch überall sonst hin.

Ich kann jetzt in der Corona Phase sehr viel üben. Vom TUN ins NICHTS TUN zu kommen, und umgekehrt.

Mir wird ja jetzt quasi von der Regierung vorgegeben was ich tun darf und was nicht:-)

Auch nicht schlecht. Dann muss ich mir weniger den Kopf darüber zerbrechen:-)

Mein Wunsch und mein Übungsfeld hat sich also schneller präsentiert als mir lieb war. Und auch ganz anders als ich es mir erwartet hatte. Ja ja, es kommt eben erstens anders, und zweitens als du denkst:-)

Aber was kann aus diesem Wahnsinn entstehen?

Welche Chancen bietet sich uns jetzt?

Veränderungsauslöser Corona 

Was ist in den letzten Wochen passiert:

  • Social distancing ist in aller Munde. Wir müssen uns also räumlich beziehungsweise physisch Trennen oder Distanzieren. Wir können nicht mehr unseren gewohnten Alltag leben, und sind gezwungen, uns und unser Leben neu zu erfinden. Oder besser gesagt, müssen wir uns, meiner Meinung nach, erst einmal wieder finden. Denn wir hatten uns verloren. Verloren im Stress, in der Arbeit, im Leisten müssen, im Perfektionismus, im zu Tode fördern unserer Kinder, im Geld scheffeln, im extremen Sporteln, im Abenteuer erleben müssen, im dauernden Unterwegssein. Im TUN. 

Ja wir haben uns verloren in unserem Aktionismus.

  • Zeit für die Umwelt. Zeit um die Natur wieder atmen zu lassen. 

Flüge gestrichen, keine Kreuzfahrtschiffe mehr unterwegs, weniger Konsumwahnsinn, kaum Autos auf den Straßen. 

Die Natur kann wieder mehr erlebt werden. Im Wald spazieren gehen, auf Wiesen, Feldern. Vogelgezwitscher, frische Luft und Ruhe. Absolute Ruhe. (Vom Kindergeschrei abgesehen)

  • Erkennen was wirklich wirklich wichtig ist. Viele Familien sind jetzt gezwungen 24 Stunden aufeinander zu kleben. Diese Möglichkeit uns alle besser kennenzulernen, und zusammenzurücken, ist eine wahnsinnig tolle, aber auch wahnsinnig anstrengende. Wir können nirgends hin flüchten. 

Aber ich merke, dass ich unendlich dankbar für meine Familie bin. 

Familytime in der Coronazeit

Viele Menschen die alleine sind, sehnen sich nach Nähe und Kontakt. Einsamkeit macht sich in solchen Haushalten breit, und da kann es schon mal, zu depressiven Verstimmungen kommen. Aber auch hier ist die Möglichkeit sich selbst besser kennen und lieben zu lernen gegeben. 

  • Ein weiteres Phänomen: Online! Alle Kurse, Lernen, Käufe, Schulungen, Meetings, Kulturveranstaltungen und jegliches Freizeitangebot werden online angeboten und abgehalten. Es gibt nichts, was es mittlerweile nicht auch online gibt. 

Homeoffice bedeutet für viel ein Umstellung, und dadurch ein Mehr an Arbeit.

  • Auch für die systemerhaltenden Arbeitskräfte gibt es im Moment ein Mehr an Arbeit. Krankenhauspersonal, Lebensmittelgeschäfte und einige andere Menschen müssen jetzt echt “reinhauen”. Auch die Polizei ist gefordert mit den Veränderungen. Obwohl das Verbrechen auch ein bißchen zur Ruhe gekommen ist kommt mir vor:-)

Und all diese jetzt Vollgas gebenden Arbeitskräfte erfahren eine wirkliche und wahrhaftige Dankbarkeit der anderen Mitmenschen.

All diese Veränderungen sind zum einen “Oag” und zum anderen ein riesen Potenzial.

Aber in erster Linie sind sie Eines. Veränderung.

Aber was wird bleiben für die Zukunft?

Werden wir uns wirklich weiterentwickelt? 

Oder wird es nach der Krise wie vor der Krise sein?

Einstürzen von alten Strukturen. Was nun?

Meine 5 Wünsche für die Zeit nach Corona:

  • Ich wünsche mir eine komplette Auflösung des bisherigen Schulsystems.

Lernen soll freier werden:

  1. Keine Noten mehr
  2. Klassen mit gemischten Altersstufen
  3. weniger Frontalunterricht 
  4. Keine Vorgaben wann ein Kind etwas gelernt haben muss
  5. freie wählbare Angebote (Bewegung,Schauspiel, Musikinstrumente, Handwerk,usw.)
  • Ich wünsche mir ein bedingungsloses Grundeinkommen für Alle.

Ja, genau jetzt ist die Chance die Karten neu zu mischen, und eine Umverteilung stattfinden zu lassen. Denn dann sind wir auch ALLE gleich viel wert. Frau und Mann. Künstler*in und Manager*in. Verkäufer*in und Sportler*in. 

Alle können dann mit Freude und Leichtigkeit arbeiten, und Frauen erhalten die gleiche Kohle wie Männer. Also quasi zwei Fliegen mit einer Klappe. Yeah!!!!

  • Ich wünsche mir ein umweltbewussteres Dasein.
  1. Flugreisen viel teurer machen…wir sehen ja, viel geht auch online. 
  2. Schienenverkehr und Öffentlichen Verkehr ausbauen und viel billiger machen – auch hier merken wir, dass viel im Homeoffice erledigt werden kann, also Stau-stehen gar nicht so notwendig ist
  3. Breite und gute Radwege machen
  4. keine Kreuzfahrtschiffe mehr
  5. Jeder Privatperson ein gewisses Kontingent an Strom zu verfügung stellen
  • Ich wünsche mir ein Leben im Einklang von Mensch und Tier.

Auch hier gibt es unglaublich viel Weiterentwicklungspotenzial. Wir müssen aufhören Tiere als Sache zu betrachten. Sie sind fühlende und spürende Lebewesen. Hören wir auf Fleisch zu essen, und gehen wir in die Empathie. 

Schon lange gibt es die Möglichkeit Fleisch ohne Tierleid zu erzeugen. Es ist nur leider patentiert und deshalb unleistbar. Ändern wir diese Situation. Ich bin überzeugt davon, dass es niemandem egal ist, ein Tier zu töten. Aber es schmeckt halt so gut. Stimmt. Deshalb ist es wichtig Ersatz herbeizuschaffen. Und den gibt es. Also her damit. Ich glaube das dieser Punkt sehr, sehr wichtig für unser Seelenheil ist. Und auch für Mutter Natur. Keine Massentierhaltungen, schreddern von Küken, und grauslichen Tiertransporte mehr. Für unser Aller inneren Frieden.

  • Ich wünsche mir mehr Miteinander.

    Jetzt gerade ist es so wichtig wie schon lange nicht mehr. Zusammenhalt

Lernen wir, uns wieder für unser Gegenüber zu interessieren. Werden wir Zeug*in der Geschichte von unseren Mitmenschen. Kommunizieren wir wieder mit unseren Nachbarn. Bringen wir Menschen zum Lächeln, indem wir ihnen zu lachen, und sie nach ihrem Befinden fragen.

All dies sind meine Wünsche. Aber sind wir Menschen wirklich bereit für so viel Veränderung?

Eines vorweg: Ich glaube um wirkliche und bleibende Veränderungen beizubehalten und umzusetzen, braucht es noch eine ganze Weile an social distancing.

Mein Gespür sagt mir, dass da auch noch etwas anderes kommen muss. Ein stromausfall, damit wir uns nicht mehr hinter dem Computer oder Handy verstecken, oder ein Zusammenbruch des Internets. Irgendsowas wird noch kommen. 

Denn es ist im Moment eben wieder total unausgeglichen. Die Einen hackeln bis zum Umfallen, die Anderen langweilen sich zu Tode. Deshalb muss, meiner Meinung nach noch etwas geschehen, um den absoluten Stillstand auszulösen. We will see!

Mehr Erfüllung und Fülle. Geht das?

Wie unser Leben im Jahr 2021 aussehen wird:

  • 2021 werden unsere Kinder und Student*innen mehr homeschooling betreiben. Wir sehen, dass dies funktioniert und werden es, zum Teil, beibehalten. Vor allem bei den Universitäten und höheren schulen wird mehr von zu Hause aus gemacht werden.
  • 2021 werden wir ein bedingungsloses Grundeinkommen habe, dass zwar noch nicht so hoch ist, wie ich mir das wünsche, aber ein Anfang. Wir werden keine Existenzängste mehr haben, denn wir wissen, dass wir immer etwas zu essen haben werden.  
  • 2021 wird der Flugverkehr um 50% weniger sein als 2018. Es wird ein Plastikverbot kommen, und jede/r Einzelne von uns, wird mehr Klarheit darüber gewinnen, wie wichtig die Umwelt und die Natur ist. Der Zugverkehr wird ausgebaut, und wir werden lieber das Rad nehmen, als das Auto. Urlaub wird 2021 fast ausschließlich im eigenen Land verbracht. Die Klimaschutz Bewegung wird enormen Zuwachs haben.
  • 2021 wird der Veganismus noch um 20% angestiegen sein, und immer mehr Menschen werden ausschließlich Regionales Fleisch kaufen und verzehren. Es wird noch kein Ende der Massentierhaltung kommen, aber der Weg wird geebnet. Immer mehr Menschen werden sich den eigenen Gefühlen bewusst, was diese Qualen der Tiere, mit uns selbst machen. Und es werden immer mehr Menschen auf Fleisch verzichten. 
  • 2021 werden wir Alle, mehr als jemals zuvor Dankbarkeit leben. Mehr social closeness betreiben. Lächelnd durch die Straßen ziehen, und schneller ins Gespräch kommen. Mit Bekannten genauso wie mit Fremden. Wir werden als Menschen mehr zusammen wachsen. 

Was ich mit Sicherheit sagen kann: wir werden diese Zeit niemals vergessen.

Viele von uns werden eine Selbsterfahrung durchlebt haben, die vorher unvorstellbar gewesen ist. 

Viele werden draufkommen was ihnen wirklich wirklich wichtig ist, und danach handeln.

Corona hat uns vereint. Denn wir haben es gemeinsam erlebt und durchgestanden.

Wir werden 2021 mit leichterem Herzen und mehr Lebensfreude durchs Leben ziehen.

Da bin ich mir sicher.

Eure Nora

Nora Summer

MutMacherin, Stuntwoman, Speakerin und Autorin aus Klosterneuburg

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