Danke, Corona: 5 positive Lichtblicke, die der Shutdown mir gebracht hat

Danke, Corona: 5 positive Lichtblicke, die der Shutdown mir gebracht hat

Die viele Zeit die wir jetzt schon in unseren vier Wänden verbringen müssen bzw. sollen, wird für manche immer unerträglicher.

Kein Kaffee im wunderbaren Cafe Landtmann, keine Shopping Ausflüge auf der Mariahilferstraße, keine Mädelsabende in der geliebten Cocktailbar und keine Ausflüge ins Theater oder Kabarett:-). 

Ja es fühlt sich schon ein bißchen Oag an!

Für viel Familien kommt hinzu, dass dieses “aufeinander Kleben” sehr anstrengend ist, und viel Geduld und Gelassenheit von Kindern, als auch Eltern erfordert. 

Und es erfordert ebenso viel Kreativität, um nicht dauernd vor der Glotze zu sitzen.

Für die Singles unter uns kommt die Einsamkeit hinzu, und für die Risikogruppen, die Angst vor einer möglichen Ansteckung. 

Die Maßnahmen sollen ja noch ein Zeiterl dauern. 

Ob sinnvoll oder nicht, sei dahingestellt. 

Es ist jetzt einmal so.

Für mich persönlich hat diese Zeit aber sehr viel positives gebracht, und ich kann es ehrlich gesagt richtig genießen:-) Im Garten, im Wald und in unserem Haus.

Meine unendliche Dankbarkeit in dieser Zeit einen Garten zu haben, ist fast nicht auszudrücken. Denn ich bin Sonnenanbeterin und Frischluft Narrisch. 

Ich gebe zu, dass aber auch das Lebensmittel Einkaufen jeden Mittwoch, zu den Highlights meiner Woche zählt. Tja auch ich werde Genügsam in diesen Tagen:-)

50/50 in ALLEN Bereichen meines Lebens ist großartig

Seit dem Shutdown herrscht bei meinem Mann und mir gnadenlos 50/50.

Wir arbeiten beide exakt gleich viel, machen exakt das gleiche im Haushalt, und unsere Kinder werden von meinem Mann ganz genau gleich viel betreut wie von mir.

Geil oder?

Somit komme ich einfach mehr zum Arbeiten, und dass macht mir rießen Spaß. Peter ist mehr bei den Kids, und dass macht ihm mehr Spaß. Win Win.

Wir hatten immer schon vor absolut 50/50 zu machen. Es funktionierte auch fast perfekt. Aber eben nur fast. Ich würde mal sagen im Normalen Zustand bei uns herrscht 60/40. Auch nicht schlecht, aber eben nicht ganz 50/50. 

Und im Moment fühlt es sich einfach gut an dieses 50/50.

Mein Feministinnen-Herz lächelt ständig aus meiner Brust, und freut sich des Lebens.

Kein Druck zur Perfektion – vielleicht aber a bissl Blader

Diesem Lichtblick stehe ich etwas ambivalent gegenüber.

Ja ich habe keine Termine außerhalb mehr. Also kein Zirkeltraining und kein Yoga. Dass bringt mir extrem viel Zeit um zu arbeiten, oder für die Kinder. Ich habe auch keinen Druck etwas tun zu müssen. Denn ich kann ja nirgends hin. Und Online mag ich nicht. Dafür ist mir der Shutdown noch zu kurz:-)

Leider merke ich diesen Umstand des nicht Sportelns schon an meinem Bauchumfang. 

Aber hey immerhin habe ich keinen Druck in mir:-)

Naja, oder ich probiere es nächste Woche wieder mal mit laufen?

Was können wir heute wieder Neues erfinden?

Waldbaden, Hexentränke mixen, Monster beschützen, Tiere tanzen und Homeart – Projekte. Der Kreativität meiner Kinder sind keine Grenzen gesetzt.

Bemalen unserer alten Garagentür
Verstecken im Baum
Steine bemalen

Jeden Tag erfinden wir neue Dinge, oder spielen einfach nur.

Da wir weder in den Zoo, noch in die Kindergruppe, zu Oma und Opa, oder zu FreundInnen können, verbringen wir die meiste Zeit damit einfach nur hier zu sein.

Wir gehen in den Wald. Dort treffen wir die Eidechse Quasti. Quasti ist immer da wenn es sonnig ist, und er hat mittlerweile auch schon ein Weibchen an seiner Seite (wobei Ich nicht weiß ob es tatsächlich ein Weibchen ist. Mein Sohn behauptet es jedenfalls).

Quasti die Eidechse

Es fühlt sich einfach Stress freier, an nichts unternehmen zu müssen.

Kein schlechtes Gewissen zu haben, den Kindern jetzt nicht genug bieten zu können. Es geht einfach nicht.

Und mir kommt vor sie genießen es auch ein wenig, nicht dauernd mit dem Auto irgendwohin zu fahren. 

Natürlich vermissen meine Kinder Oma und Opa, und FreundInnen, aber dafür machen wir viel mehr als “kleine Familie” zusammen. Auch eine tolle Qualität.

Ein Sturm der alles Alte wegfegt

Ich spreche vom guten alten Ausmisten und Reinigen.

Nur wenn ich Altes loslasse, schaffe ich Platz für Neues. Und da ich ganz wild drauf bin Neues zu erschaffen und zu erleben, war die nächste Konsequenz eben das Ausmisten.

Ich bin da echt gnadenlos im Moment. 

Wenn es keine guten Emotionen auslöst, weg damit. 

Ein bisschen zu klein? Weg damit.

Könnte ich dieses Teil noch irgendwann mal brauchen? Weg damit.

Ja auch das Kinderzeugs habe ich ausgemistet. Fertig bin ich damit noch nicht, da ich immer warten muss bis die Kids in einem anderen Raum sind, sonst holen sie alles wieder aus der Mülltonne raus:-) 

Aber es wird. 

Und da ich jetzt dann, wenn ich fertig bin, sooooo viel Platz für NEUES habe, bin ich gespannt was da kommt.

Ausmisten Teil 1

Neue Alltagsroutinen zum auftanken

Erstaunt bin ich, wie schnell sich eine neue Alltagsroutine entwickelt. Einige Punkte die mir helfen ausgeruhter und glücklicher zu sein.

  • Ich kann zweimal in der Woche ausschlafen, mein Mann kann zweimal die Woche ausschlafen – genialstens…ich hab wieder Energie:-)
  • Wir legen abwechselnd die Kinder nieder, das bedeutet, jeder zweite Abend gehört für ca. eine Stunde mir ALLEINE
  • Wir haben nach dem Niederlegen noch Zeit für Beziehung. Wir trinken da gerne ein Gläschen miteinander und Quatschen. Okay, es endet oft vor dem Fernseher, aber auch das ist Okay, denn gemeinsam Serien geschaut haben wir seit den Kids extrem selten
  • Wir haben die Familienkonferenz eingeführt. Da werden die wichtigsten Bedürfnisse der einzelnen Familienmitglieder besprochen
  • Mein Mann bringt mir jedesmal wenn ich in der “Arbeit” bin, einen Cappuccino mit Vanille Sojamilch

Ich bin gespannt, wie lange ich es noch genießen kann, bis es mir zu langweilig wird, dieser Lockdown. Aber ich glaub, ich halte es noch ein Zeiterl aus.

Und, unter uns gesagt.

Ich wünsche mir, dass noch irgendetwas Großes und Weltveränderndes passiert. Ja, ich weiß, ich bin zum Teil echt Größenwahnsinnig. Aber ich will, dass aus dieser Situation eine bleibende Veränderung entsteht. 

Das Böse soll zur Verantwortung gezogen werden, Machtstrukturen sollen fallen, das Geldwesen soll einstürzen, unser Stromnetz soll für ein paar Tage ausfallen, oder so auf die Art:-)

Nein dies ist jetzt nicht wirklich durchdacht, aber es wäre doch cool wenn wir sagen könnten….“Hey damals als….., da war ich dabei.“

Da ist mir der Lockdown etwas zu wenig spektakulär:-)

Oder lasst zumindest ein Ufo landen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch eine aufregende Zeit

Eure Nora

Nora Summer

MutMacherin, Stuntwoman, Speakerin und Autorin aus Klosterneuburg

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