Ich weiß eigentlich gar nicht wo ich anfangen soll.
Meine Gefühle sind durcheinander, mein Geist steht ständig unter Strom von den vielen verschiedenen Informationen, und dann ist da noch das laute Kindergeschrei um mich herum.
Normalerweise bin ich ein Mensch der mit Veränderungen ganz gut umgehen kann. Aber dieser Virus ist auch für mich eindeutig zu viel Veränderung in zu schneller Zeit.
Shutdown, Abschalten, Herunterfahren, Lockdown all diese Synonyme beschreiben diese Situation. Doch für mich klingen diese Worte ein bisschen zu harmlos.
Ich würde es eher Schock Down nennen. Denn so fühlt es sich für mich an. Wie ein Schock. Ich begreife auch nur ansatzweise das Warum, Wieso, Weshalb. Aber was ich begreife, ist, dass es für manche, mir sehr nahestehenden Menschen verheerende Konsequenzen hat.
Ob gerechtfertigt oder nicht, da gibt es ja die unterschiedlichsten Meinungen.
Ich höre einmal dies, einmal jenes. Und habe mittlerweile den Eindruck, dass sich eigentlich niemand richtig auskennt.
Die Maßnahmen treffen einige Berufsgruppen sehr, sehr hart. Die Gruppe der Selbstständigen denen ich angehöre sind zum Teil echt am Boden.
Viele nutzen jetzt die Möglichkeit um Online einiges auf die Beine zu stellen, und das Angebot ist in diesen vier Tagen wie Schwammerl aus dem Boden geschossen. Mir geht dieses: “Wir machen jetzt alle Online Yoga, musizieren gemeinsam, und Essen kann vors Haus geliefert werden”, ein bisschen zu schnell. Ich bin ja noch gar nicht richtig runter gefahren, sondern eben noch ein bisschen in einem Schock Ähnlichem Zustand.
Was mich so richtig fertig macht, ist aber dass ich dies alles nicht einschätzen kann. Ich kann mich auf nichts vorbereiten.
Werden es vier Wochen sein, drei Monate oder noch länger?
Wie lange darf ich noch in den Wald gehen? Kommt wirklich bald die komplette Ausgangssperre? Und wie wirkt sich dass bei mir beruflich aus?
Anfangs war ich ja noch sehr cool. Ich dachte mir:” Geh bitte wegen einer Grippe machen sich alle so fertig. Was soll da schon schlimmes passieren.” “Ausgangsbeschränkung werden sie bei uns sicher nicht einführen. Wir sind ja in Österreich”
Tja, sag niemals nie.
Verdienstrückgang und Absagen
Ja die Menschen haben Angst.
Nicht nur vor diesem Virus als Krankheit, sondern von den Auswirkungen dieser Maßnahmen der Isolation, auf das eigene Leben.
Werde ich meinen Kredit noch bezahlen können? Kann ich mir dies und jenes jetzt noch leisten? Brauch ich das überhaupt?
Genauso denke ich ja auch.
Und genau deshalb bin ich gehemmt jetzt im Moment, und in dieser außergewöhnlichen Situation, jemandem ein Angebot zu machen.
Sei es als Jobchance (mein Business kann ich immer schon super von zu Hause aus betreiben), oder Produkte die ich empfehle.
Ich will nicht unsensibel erscheinen, und andere überrollen mit meinem Angebot. Nicht in so einer Krisenzeit.
Obwohl mein Angebot natürlich super genial ist:-)
Ich werde jetzt einmal abwarten und Wein trinken, bloggen und in den Wald gehen. Und hoffentlich irgendwann spüren, dass die Menschen wieder bereit sind für mich und mein Angebot:-)
Solange muss ich Einbußen in kauf nehmen.
Achja, da war doch noch was!
Stunts werden in naher Zukunft auch nicht gedreht. Auch da gilt es abzuwarten und Wein zu trinken. Die Kunstszene liegt komplett geschockt und gebeutelt danieder. Deshalb möchte ich mich auch auf mein Ringana Business fokussieren.
Aber natürlich habe ich auch noch andere Vorsätze für die Zeit im trauten Heim:
- Zeit für meine Website : Ja da gibt es noch einiges zu tun.
- Endlich mit dem schreiben meines neuen “Baby”zu starten: Ich habe vor ein neuest Stück zu schreiben. Ein Solokabarett. Die Coronakrise bietet hierfür natürlich ein Mega Material.
- Gemüsegarten vergrößern
Das klingt jetzt schon alles wieder sehr strukturiert und überlegt. Ist es aber leider überhaupt nicht. Denn mein Mann gehört zu den systemerhaltenden Arbeitskräften, die unverzichtbar sind, und muss arbeiten.
An und für sich auch kein Problem. Nein sogar toll, denn er bringt Kohle heim. Wären da nicht zwei wunderbare, laute, Aufmerksamkeit verschlingende Kinder. Auch dies ist normalerweise kein Problem, ist ja toll die eigenen Kinder aufwachsen zu sehen. Aber ohne die Hilfe der Großeltern, ist es schon etwas schwierig, sich die Zeit zu nehmen, um zumindest ein bisschen zu arbeiten.
Meine Fazit:
- Müde und mehr am Abend bzw. in der Nacht arbeiten
- Finanzielle Einbußen in kauf nehmen
- Kinderzeit genießen…ahhhhhhh
- Versuchen die Veränderung positiv zu sehen
- Vielleicht probier ich jetzt einmal entspannen und in der Sonne liegen, als jede freie Minute für etwas sinnvolles nutzen zu müssen
Wie war das? Veränderung positiv sehen?
Klingt sehr abgedroschen, aber ja. Ich versuche irgendetwas positives raus zuziehen aus dem Ganzen. Für meine persönlichen Ziele kann ich es allerdings noch nicht erkennen. Da ist es noch versteckt, das Positive.
Da suche ich noch.
- Für die Natur aber, passiert gerade etwas ganz tolles.
Die Menschen sind eingesperrt, die Natur kann wieder atmen, sich erholen und wachsen.
In China werden die Menschen das erste mal einen blauen Himmel sehen, Delphine schwimmen in Italiens Häfen, wo sonst große Kreuzfahrtschiffe anlegen, und in Venedig wird es so viele Babyfischchen geben, wie schon lange nicht mehr.
- Auch für uns Menschen zu Hause wird einiges überdacht.
Es wird mehr überlegt, was notwendig ist, und was nicht.
Die Wegwerf und Neukauf Gesellschaft besinnt sich ein bisschen, und bestellt auch nicht nur mehr bei Amazone, sondern bei regionalen gebeutelten Unternehmen.
- Familien verbringen wieder mehr Zeit miteinander.
Wobei sich da noch herausstellen wird ob dies positive oder negative Auswirkungen hat:-) Sowohl auf Eltern als auch auf Kinder:-)
Es ist zweifelsfrei eine herausfordernde und spannende Zeit. Mit vielen offenen Fragen.
Wohin uns dies alles führen wird, steht in den, so oft zitierten, Sternen.
Ich persönlich lerne gerade.
Geduld … sehr viel Geduld!
Euch wünsche ich Gesundheit und Gelassenheit
Bis bald Eure Nora
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